Chargenverwaltung mit ORLANDO

11. Februar 2013
  • artikelstamm

Das ERP-System ORLANDO ist ab sofort im Standard mit einer Chargenverwaltung ausgestattet. Damit ist es möglich, innerhalb eines Artikelbestandes zur Unterscheidung von Bezugs- oder Herstellungsparametern verschiedene Teilmengen (Chargen) zu führen und diese bei Bedarf mit einem Haltbarkeitsdatum zu versehen. Das erhöht die Nachvollziehbarkeit, unterstützt die Qualitätssicherung und hilft, die Prozesssicherheit zu verbessern. Hauptsächlich für die Bereiche Lebensmittel, Chemie und Pharma geschaffen, bringt das Instrument auch Anwendern in der maschinellen Fertigung Vorteile.

Jeder kennt die Rückrufaktionen aus der Automobilbranche. Sie werden gestartet, wenn sich bei einem Werkstattaufenthalt heraus stellt, dass ein von vorn herein mangelhafter Teil eingebaut war. Dann drängt sich der Verdacht auf, dass eine ganze Charge der betreffenden Teile fehlerhaft war. Durch die Chargenverwaltung sowie die Aufzeichnungen aus dem Produktionsprozess kann man genau feststellen, welche Fahrzeuge betroffen sind, und sie gezielt in die Werkstätten zurück rufen.

Die Möglichkeiten dafür schafft die Chargenverwaltung des ERP-Systems ORLANDO. Bei allen Vorgängen, in denen Artikel bewegt oder verwendet werden, hinterlegt sie in den jeweiligen Belegen die im Artikelstamm hinterlegte Chargennummer. Eine Charge, auch Produktionslos oder Batch genannt, ist jene Teilmenge eines Materials oder Produktes, die in einem ununterbrochenen Herstellungsdurchgang produziert wird. In der Prozessindustrie zur Chemie-, Pharma- oder Lebensmittelproduktion ist das der einmalige Anlagendurchlauf mit gleichbleibender Rezeptur und einmaliger Zutatenbereitstellung. In der diskreten Fertigung kann dieser durch einmaliges Rüsten, unveränderte Maschineneinstellungen oder Durchführung durch dieselbe Person gekennzeichnet sein. Es ist daher zu erwarten, dass alle innerhalb einer Charge produzierten Einheiten gleiche Eigenschaften aufweisen.

Chargeninformation über den gesamten Materialfluss
Artikel mit der Chargennummer zu kennzeichnen, bringt vor allem die Möglichkeit, ihre Herkunft nachzuvollziehen. Bei Kaufteilen den Lieferanten, bei Produktionsartikeln die oben genannten Parameter wie Schicht, Maschineneinstellung, Werkzeug, etc. Auch ist in der Produktion nachvollziehbar, Artikel aus welchen Chargen in Baugruppen verwendet wurden und welche Teile in chargengeführten Produktionsartikeln verbaut wurden. Neben der Möglichkeit, sich im Fall fehlerhafter Ware am Vorlieferanten schadlos zu halten, können die ausgewerteten Rückverfolgungsdaten Optimierungspotenziale in der Verarbeitungskette sichtbar machen. Da die Chargenkennzeichnung durchgängig über die gesamte logistische Kette mitgeführt wird, kann in umgekehrter Richtung festgestellt werden, an welche Abnehmer Waren aus einer bestimmten Charge geliefert wurden.

Nicht nur in der Lebensmittel-, Chemie- und Pharmaindustrie wichtig ist die Möglichkeit, Chargen einem empfohlenen Verbrauchsdatum zu versehen, um Verwendung oder Verkauf von abgelaufener Ware durch Sperren der betreffenden Charge zu verhindern. Die Sperre einer Charge kann auch manuell erfolgen, etwa während nach einer Beanstandung die Mängelursache untersucht wird. Stellt sich heraus, dass es sich nicht um ein die ganze Charge betreffendes systematisches Problem handelt, kann eine solche Sperre auch wieder zurückgenommen werden.

Anwenderunterstützung groß geschrieben
Wie das gesamte ERP-Paket wurde die ORLANDO-Chargenverwaltung mit dem Ziel eines hohen Benutzerkomforts durch geringen Eingabeaufwand und unterstützende Automatismen in der Belegüberleitung entwickelt. Damit steht den betroffenen Anwendern für alle Geschäftsfälle ein in das gewohnte Hauptprogramm nahtlos integrierter Mechanismus für den komfortablen Umgang mit Chargen zur Verfügung.